François Bayrous Vorschlag eines direkten Duells zwischen den vier großen Kandidaten Jean-Marie Le Pen, Ségolène Royal, Nicolas Sarkozy und ihm selbst findet bei einem Großteil der Medien Anklang. Nachdem Sarkozy im Gegensatz zu den anderen Kandidaten eine solche Debatte abgelehnt hatte, unterzeichneten die Internetauftritte mehrer Zeitungen, wie Le Monde, Libération oder Les Echos, nicht jedoch der Sarkozy-freundliche Figaro, eine Petition, in der sie ein Aufeinandertreffen der vier aussichtsreichsten Kandidaten für kommenden Montag fordern. Das Duell soll direkt im Internet übertragen werden, da eine Übertragung im Fernsehen mit nur vier Kandidaten durch die Regeln der offiziellen Wahlkampfphase und die gewünschte Chancengleichheit nicht möglich ist.
Liest man sich die letzten Meldungen dieses Blocks durch, mag die Anzahl an Beiträgen über Sarkozy erstaunen. Das liegt ganz einfach daran, dass es der Kandidat der UMP wie kein Anderer versteht, medienwirksam aufzutreten. Man mag von Sarkozy halten was man will, seine Omnipräsenz ist beeindruckend, auch wenn sie nicht nur das Echo von konkreten Vorschlägen, sondern oft von Inszenierungen, Sticheleien und Provokationen ist.
Gestriges Ziel seiner Attacken war die Parti socialiste. Wie schon im Januar überraschte Sarkozy mit Verweisen auf Jean Jaurès, Gründer des kommunistischen Blattes L'Humanité und Léon Blum, Regierungschef der sozialistischen Front populaire von 1936 bis 1938. Ersteren zitierte er sage und schreibe elf Mal, um an die Adresse des akutellen PS-Chefs zu sagen: "Ich fühle mich als Erbe von Jaurès. Guten Tag, Herr Hollande." Die PS habe ihre Ikonen verraten, weil sie den "Wert Arbeit" verraten habe. "Ich bin kein Sozialist, aber was die Linke früher gemacht hat, möchte ich für meinen Teil auch tun", meinte Sarkozy und lobte die sozialen Errungenschaften linker Regierungen: "Arbeitsrecht, Sozialversicherung, Arbeitslosenversicherung."