Bayrou gibt keine Wahlempfehlung und gründet eine neue Partei
In seiner Pressekonferenz heute Nachmittag hat der Zentrist François Bayrou, unglücklicher Dritter des ersten Wahlgangs vergangenen Sonntag, wie erwartet keine Wahlempfehlung für die Stichwahl am 6. Mai abgegeben. Im Gegenteil, beide Kandidaten bekamen ihr Fett ab: Bayrou verglich Nicolas Sarkozy mit dem ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi (der übrigens offiziell Sarkozy unterstützt) und kritisierte seine Nähe zu den Mächtigen der Wirtschaft und der Medienbranche; in Ségolène Royals Programm sei der Staat omnipräsent. Gleichzeitig kündigte Bayrou die Gründung einer neuen "Demokratischen Partei" an, deren endgültiger Name noch nicht feststehe.
Beide Mitteilungen waren keine wirklichen Überraschungen. Mit seiner "weder links noch rechts"-Haltung gegen das politische Establishment wäre eine Wahlempfehlung, ganz gleich ob für Royal oder für Sarkozy, nicht glaubwürdig gewesen. Zugleich hätte sich die gerade massiv gewonnene Wählerschaft wohl sofort wieder von Bayrou abgewendet, hätte dieser das übliche Schema links-rechts wieder hergestellt und damit die Existenz einer dritten Kraft, die er ja selbst verkörpern will, verneint. Zudem las man immer wieder Einschätzungen, wonach die sehr gebildete Wählerschaft Bayrous sich noch weniger als andere Wähler von Wahlempfehlungen beeinflussen lasse.
Die Verkündung einer Wahlempfehlung des drittplatzierten Kandidaten der Präsidentschaftswahl war bisher üblich. Allerdings kamen, als Bayrous UDF noch im konservativen Lager verankert war, der Drittplatzierte und der Günstling der ausgesprochenen Präferenz meist aus derselben politischen Familie.
Dass Bayrou eine neue Partei gründet, um den gerade genommenen Schwung zu erhalten, konnte man nach Andeutungen des Europa-Abgeordneten Jean-Marie Cavada schon am Wahlabend erahnen. Mehrfach hatte sich auch Daniel Cohn-Bendit in diesem Sinne in die politische Debatte in Frankreich eingemischt. Gestern Abend trat er gar bei einer Wahlkampfveranstaltung von Royal auf. Cohn-Bendit nutzte die Gelegenheit, um seinen Freund Bayrou zur Unterstützung der PS-Kandidatin aufzurufen.
Beide Mitteilungen waren keine wirklichen Überraschungen. Mit seiner "weder links noch rechts"-Haltung gegen das politische Establishment wäre eine Wahlempfehlung, ganz gleich ob für Royal oder für Sarkozy, nicht glaubwürdig gewesen. Zugleich hätte sich die gerade massiv gewonnene Wählerschaft wohl sofort wieder von Bayrou abgewendet, hätte dieser das übliche Schema links-rechts wieder hergestellt und damit die Existenz einer dritten Kraft, die er ja selbst verkörpern will, verneint. Zudem las man immer wieder Einschätzungen, wonach die sehr gebildete Wählerschaft Bayrous sich noch weniger als andere Wähler von Wahlempfehlungen beeinflussen lasse.
Die Verkündung einer Wahlempfehlung des drittplatzierten Kandidaten der Präsidentschaftswahl war bisher üblich. Allerdings kamen, als Bayrous UDF noch im konservativen Lager verankert war, der Drittplatzierte und der Günstling der ausgesprochenen Präferenz meist aus derselben politischen Familie.
Dass Bayrou eine neue Partei gründet, um den gerade genommenen Schwung zu erhalten, konnte man nach Andeutungen des Europa-Abgeordneten Jean-Marie Cavada schon am Wahlabend erahnen. Mehrfach hatte sich auch Daniel Cohn-Bendit in diesem Sinne in die politische Debatte in Frankreich eingemischt. Gestern Abend trat er gar bei einer Wahlkampfveranstaltung von Royal auf. Cohn-Bendit nutzte die Gelegenheit, um seinen Freund Bayrou zur Unterstützung der PS-Kandidatin aufzurufen.