Présidentielle 2007

Ein Blog über den französischen Präsidentschaftswahlkampf

Französische Präsidentschaftswahl

Donnerstag, 26. April 2007

Sarkozy in allen Umfragen vor Royal

In allen zwölf seit dem vergangenen Sonntag veröffentlichten Umfragen schlägt Nicolas Sarkozy seine Rivalin Ségolène Royal, sein Wert bewegt sich zwischen 51 und 54 Prozent. Eine morgen erscheinende Umfrage des Instituts CSA sieht Sarkozy bei 52 Prozent. Dabei verliert Sarkozy im Vergleich zur letzten Befragung 1,5 Prozent, die logischerweise Royal zu Gute kommen.

Interessant ist aber vor allem, wem die Wähler Bayrous ihre Stimme geben: 47 Prozent gehen an Royal, 35 Prozent an Sarkozy. Damit wäre die verbreitete Ansicht widerlegt, wonach sich zwei Drittel von Bayrous Wählerschaft schon zu gleichen Teilen auf einen der beiden Kandidaten festgelegt habe und es nun gelte, das dritte Drittel an Unentschlossenen zu erobern.

Aber auch für andere, sicher geglaubte Wählerstimmen muss noch Überzeugungsarbeit geleistet werden. Die 1,5 Millionen Stimmen des linksextremen Besancenot gehen nur zu 66 Prozent an Royal, 27 Prozent enthalten sich. Am anderen Ende des politischen Spektrums wollen nur 61 Prozent der Front-National-Wähler Sarkozy wählen und immerhin 21 Prozent Royal, was für die Sozialistin 800000 unerhoffte Stimmen bedeuten würde.


Die schamlose Wandlung des Eric Besson

Bis Mitte Februar war Eric Besson noch Nationalsekretär für Wirtschaftsfragen der Parti socialiste und fester Bestandteil von Ségolène Royals Wahlkampfteam. Nun hat Eric Besson am Wahlabend seine Unterstützung für Nicolas Sarkozy bekannt gegeben. Und das, ohne darin jeglichen Widerspruch zu sehen: "Ich bin ein linker Politiker [..., und Sarkozy] ist ein rechter Republikaner, der am besten die Werte verkörpert, an die ich glaube", erklärte Besson am Montag Abend vor 10000 UMP-Sympathisanten auf einem Wahlkampftermin Sarkozys in Dijon.

Dabei rückte sich Besson zum ersten Mal selbst ins Rampenlicht, als er für die Parti socialiste Anfang des Jahres ein Anti-Sarkozy-Pamphlet schrieb und den UMP-Kandidaten als "amerikanischen Neokonservativen mit französischem Pass" bezeichnete. Besson kritisierte Sarkozys Selbstinszenierung als "Sarko-Show", attestierte ihm ein "ausgeprägtes Ego, das den sowieso schon erhöhten Durchschnitt von Politikern bei weitem übertrifft" und verglich ihn mit George W. Bush. Das ist für französische Politiker seit dem Irak-Krieg eine regelrechte Beleidigung.


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