José Bové, Kandidat der Altermondialisten
Man gewöhnt sich nur schwer an das Bild vom wahlkämpfenden José Bové. Hände schütteln hier, Hände schütteln da, ein bisschen in den schwer angesagten „Bürgercafés“ debattieren, vor allem den Leuten zuhören. Wie Wahlkampf eben so ist. Nur dass es normalerweise physisch zu verstehen ist, wenn José Bové für etwas kämpft: Regelmäßig verwüstet er Genmaisfelder oder auch mal eine sich im Bau befindliche McDonald's-Filiale. Letztere Aktion machte Bové 1999 einem großen Publikum bekannt.
Der Globalisierungsgegner Bové sieht sich als volkstümlichen Gegenentwurf zum politischen Establishment. Er habe den Eindruck, dass die jetzige Regierung seine Kandidatur verhindern wolle, sagte Bové Anfang März. Mit Hunderten Aktivisten war Bové 2006 auf ein Gelände des Saatgutherstellers Monsanto eingedrungen. Als es nun kürzlich zum Verfahren kam, stützte sich die Anklage auf einen erfundenen Strafzettel gegen acht Autos Bovés, die vor Ort geparkt waren. Es stellte sich heraus, dass die Autos längst nicht mehr im Besitz Bovés sind, eines sogar schon 1978 verschrottet wurde.
In letzter Minute erhielt Bovés Kandidatur die nötigen 500 Unterschriften von Mandatsträgern und wurde somit zugelassen. Der Mitbegründer von Attac beschwor daraufhin einen „Aufstand der Wähler gegen den Wirtschaftsliberalismus“. Die Firmen des Leitindexes CAC 40 sollen ihre Gewinne an „die Arbeiter verteilen“; Unternehmen, die Standorte ins Ausland verlagern, sollen sanktioniert werden; von der jetzigen 35-Stunden-Woche soll die Regelarbeitszeit auf 32 Stunden ohne Gehaltsabzug reduziert werden. Unter diesen Forderungen könnte genauso gut der Name Olivier Besancenot stehen. Oder Arlette Laguiller. Oder Marie-George Buffet.
Es ist kein Zufall, dass man die linken Splitterkandidaten nicht auseinander halten kann, schließlich schmiedeten sie 2005 zur Mobilisierung gegen den Europäischen Verfassungsentwurf noch eine gemeinsame „antiliberale Koalition“. Den Schwung des „Neins“ im Referendum sollte fortan ein gemeinsamer Präsidentschaftskandidat mitnehmen. Dann aber sprachen sich vergangenen Herbst viele der von den Kommunisten dominierten „antiliberalen Komitees“ für Buffet, die eigene Parteichefin, aus.
Einige Nicht-Kommunisten fühlten sich hintergangen und forderten Bové zu einer eigenständigen Kandidatur auf. Er baut nun auf ein buntes Grüppchen von Altermondialisten und Abtrünnigen der linken Splitterparteien, auch der Grünen und der Kommunisten. Sein Vorhaben sei nicht mit dem der Sozialisten vereinbar, schloss Bové ein Regierungsbeteiligung unter Ségolène Royal aus.
In den Umfragen stagniert Bové am unteren Ende der Skala bei ein bis zwei Prozent. Der Mehrwert seiner Kandidatur gegenüber anderen scheint nur schwer vermittelbar. Wahrscheinlich ist auch seine Selbstinszenierung ein Problem: Bis jetzt lebte Bové von seinen medial in Szene gesetzten Aktionen. Präsident werden wollen und gegen das Establishment sein, das passt schwer zusammen. Wie also sich absetzen von den 11 anderen Kandidaten, die sich denselben Spielregeln unterworfen haben?
Der Globalisierungsgegner Bové sieht sich als volkstümlichen Gegenentwurf zum politischen Establishment. Er habe den Eindruck, dass die jetzige Regierung seine Kandidatur verhindern wolle, sagte Bové Anfang März. Mit Hunderten Aktivisten war Bové 2006 auf ein Gelände des Saatgutherstellers Monsanto eingedrungen. Als es nun kürzlich zum Verfahren kam, stützte sich die Anklage auf einen erfundenen Strafzettel gegen acht Autos Bovés, die vor Ort geparkt waren. Es stellte sich heraus, dass die Autos längst nicht mehr im Besitz Bovés sind, eines sogar schon 1978 verschrottet wurde.
In letzter Minute erhielt Bovés Kandidatur die nötigen 500 Unterschriften von Mandatsträgern und wurde somit zugelassen. Der Mitbegründer von Attac beschwor daraufhin einen „Aufstand der Wähler gegen den Wirtschaftsliberalismus“. Die Firmen des Leitindexes CAC 40 sollen ihre Gewinne an „die Arbeiter verteilen“; Unternehmen, die Standorte ins Ausland verlagern, sollen sanktioniert werden; von der jetzigen 35-Stunden-Woche soll die Regelarbeitszeit auf 32 Stunden ohne Gehaltsabzug reduziert werden. Unter diesen Forderungen könnte genauso gut der Name Olivier Besancenot stehen. Oder Arlette Laguiller. Oder Marie-George Buffet.
Es ist kein Zufall, dass man die linken Splitterkandidaten nicht auseinander halten kann, schließlich schmiedeten sie 2005 zur Mobilisierung gegen den Europäischen Verfassungsentwurf noch eine gemeinsame „antiliberale Koalition“. Den Schwung des „Neins“ im Referendum sollte fortan ein gemeinsamer Präsidentschaftskandidat mitnehmen. Dann aber sprachen sich vergangenen Herbst viele der von den Kommunisten dominierten „antiliberalen Komitees“ für Buffet, die eigene Parteichefin, aus.
Einige Nicht-Kommunisten fühlten sich hintergangen und forderten Bové zu einer eigenständigen Kandidatur auf. Er baut nun auf ein buntes Grüppchen von Altermondialisten und Abtrünnigen der linken Splitterparteien, auch der Grünen und der Kommunisten. Sein Vorhaben sei nicht mit dem der Sozialisten vereinbar, schloss Bové ein Regierungsbeteiligung unter Ségolène Royal aus.
In den Umfragen stagniert Bové am unteren Ende der Skala bei ein bis zwei Prozent. Der Mehrwert seiner Kandidatur gegenüber anderen scheint nur schwer vermittelbar. Wahrscheinlich ist auch seine Selbstinszenierung ein Problem: Bis jetzt lebte Bové von seinen medial in Szene gesetzten Aktionen. Präsident werden wollen und gegen das Establishment sein, das passt schwer zusammen. Wie also sich absetzen von den 11 anderen Kandidaten, die sich denselben Spielregeln unterworfen haben?