So hat Frankreich gewählt
Die starke Bipolarisierung der diesjährigen Präsidentschaftswahl schlägt sich auch in den Wahlergebnissen in den einzelnen Regionen und Departements nieder. So scheint die Fokussierung auf zwei der zwölf Kandidaten, nämlich Nicolas Sarkozy und Ségolène Royal, nicht die einzige Form der Zuspitzung zu sein. Vielmehr stehen sich längs einer diagonal Frankreich aufteilenden Linie der „sarkozystische“ Norden und Osten und der „royalistische“ Süden und Westen gegenüber.
Das Elsass ist ein Paradebeispiel für diese Beobachtung. Sarkozy erreicht hier gut 36 Prozent, Royal nur 17 Prozent. Damit hat sich sogar François Bayrou in der östlichsten Region Frankreichs auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Er erreicht 21 Prozent. Jean-Marie Le Pen, der bei der letzten Wahl starke Ergebnisse im Elsass einfuhr, erreicht immer noch fast 14 Prozent und liegt damit locker über seinem landesweiten Ergebnis (10,83 Prozent).
Auch auf Korsika genießt Sarkozy einen großen Rückhalt. Satte 37 Prozent erreicht er auf der Insel, Royal liegt bei knapp 22. Das Departement 2B (Haute-Corse) ist das einzige, in dem Le Pen im Vergleich zu 2002 zulegen kann. Auf der gesamten Insel erreicht er 15 Prozent und tauscht somit den auf Landesebene erlangten Platz mit Bayrou, der mit 12 Prozent Vierter wird.
Ein ähnliches Bild ergibt sich ein paar Kilometer nördlich an der Mittelmeerküste. Beispielhaft sei das Departement Alpes Maritimes mit der Präfektur Nizza erwähnt, wo Le Pen 2002 mit 26 Prozent den zweitplatzierten Chirac um vier Punkte distanzierte. Hier kommt Sarkozy auf fast 44, Royal nur auf 18 Prozent.
Die Bretagne dagegen gehört zu den Gebieten, in denen Royal die meisten Stimmen der zwölf Kandidaten erringt. In drei von vier bretonischen Departements steht sie an der Spitze und erobert damit eine Region, die 2002 den UMP-Kandidaten Jacques Chirac gewählt hatte. Nur der Morbihan wählt Sarkozy. In seinem Heimatdepartement erreicht Le Pen interessanterweise nur 7 Prozent.
Sehr gut sichtbar wird die viel beschworene bipolarisation auch am Beispiel Paris. Beide Spitzenkandidaten gewinnen jeweils in 10 der 20 Pariser Arrondissements, wobei Sarkozy gar zwei Arrondissements erobern kann, in denen PS-Bürgermeister regieren. Royal kann einen anderen, historischen Erfolg verbuchen: Sie erreicht in Paris den besten Stimmenanteil ihrer Partei beim ersten Wahlgang einer Präsidentenwahl.
Die Grünen, die in Paris zusammen mit dem sozialistischen Bürgermeister Bertrand Delanoë regieren, verlieren im Vergleich zur Wahl 2002 sechs Punkte und kommen nur noch auf 1,5 Prozent. Le Pen verliert in der Hauptstadt fast 5 Prozent und erreicht 4,5 Prozent.
Andernorts in der Region Ile-de-France können die beiden Spitzenkandidaten erwartbare, aber nicht weniger eindrucksvolle Ergebnisse erzielen. Im Departement Yvelines bekommt Sarkozy fast 38 Prozent der Stimmen und damit 15 Prozent mehr als Chirac 2002. In der Präfektur Versailles, in Frankreich als bourgeois und katholisch verschrien, erreicht Sarkozy gar 47, Royal nur 16 Prozent.
Die schwerreiche 37000-Einwohner-Stadt Neuilly im Westen von Paris plebisziert ihren jahrelangen Bürgermeister Sarkozy mit 73 Prozent.
Umgekehrt sieht es in der banlieue populaire aus. Im Departement Seine-Saint-Denis erhält Royal 34, Sarkozy immer noch 27 Prozent. In Clichy-sous-Bois, wo die Unruhen im November 2005 begannen, gehen die Stimmen noch deutlicher auseinander (Royal 41, Sarkozy knapp 25 Prozent).
Erwähnenswert im Departement 93 ist vor allem der Niedergang der Kommunisten. Seit fast 40 Jahren regiert die Parti communiste im Conseil Général, trotzdem erreicht deren Kandidatin Marie-George Buffet nur 3,5 Prozent. Der Trotskist Olivier Besancenot landet mit gut 4 Prozent noch vor ihr.
Mitten im Herzen Frankreichs liegt das einzige Departement, in dem Sarkozy weniger Stimmanteile einfährt als sein Vorgänger Chirac 2002. Corrèze heißt die ländliche Ecke und Heimat des noch amtierenden Präsidenten. Die dortigen UMP-Stammwähler scheinen dieses Jahr Bayrou vorzuziehen, der sich in einigen Wahlkreisen von drei Prozent in 2002 auf fast 18 Prozent steigert.
Die Favoritin der Überseegebiete DOM-TOM ist Royal. Sie erreicht 41 Prozent und ist damit die einzige Kandidatin, die das Ergebnis ihrer Partei gegenüber 2002 steigern kann. Sarkozy kommt auf 35 und Bayrou auf 11 Prozent. Noch stärker als im restlichen Frankreich tauchen die kleinen Kandidaten in den Ergebnislisten weit abgeschlagen am Ende auf.
Das Elsass ist ein Paradebeispiel für diese Beobachtung. Sarkozy erreicht hier gut 36 Prozent, Royal nur 17 Prozent. Damit hat sich sogar François Bayrou in der östlichsten Region Frankreichs auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Er erreicht 21 Prozent. Jean-Marie Le Pen, der bei der letzten Wahl starke Ergebnisse im Elsass einfuhr, erreicht immer noch fast 14 Prozent und liegt damit locker über seinem landesweiten Ergebnis (10,83 Prozent).
Auch auf Korsika genießt Sarkozy einen großen Rückhalt. Satte 37 Prozent erreicht er auf der Insel, Royal liegt bei knapp 22. Das Departement 2B (Haute-Corse) ist das einzige, in dem Le Pen im Vergleich zu 2002 zulegen kann. Auf der gesamten Insel erreicht er 15 Prozent und tauscht somit den auf Landesebene erlangten Platz mit Bayrou, der mit 12 Prozent Vierter wird.
Ein ähnliches Bild ergibt sich ein paar Kilometer nördlich an der Mittelmeerküste. Beispielhaft sei das Departement Alpes Maritimes mit der Präfektur Nizza erwähnt, wo Le Pen 2002 mit 26 Prozent den zweitplatzierten Chirac um vier Punkte distanzierte. Hier kommt Sarkozy auf fast 44, Royal nur auf 18 Prozent.
Die Bretagne dagegen gehört zu den Gebieten, in denen Royal die meisten Stimmen der zwölf Kandidaten erringt. In drei von vier bretonischen Departements steht sie an der Spitze und erobert damit eine Region, die 2002 den UMP-Kandidaten Jacques Chirac gewählt hatte. Nur der Morbihan wählt Sarkozy. In seinem Heimatdepartement erreicht Le Pen interessanterweise nur 7 Prozent.
Sehr gut sichtbar wird die viel beschworene bipolarisation auch am Beispiel Paris. Beide Spitzenkandidaten gewinnen jeweils in 10 der 20 Pariser Arrondissements, wobei Sarkozy gar zwei Arrondissements erobern kann, in denen PS-Bürgermeister regieren. Royal kann einen anderen, historischen Erfolg verbuchen: Sie erreicht in Paris den besten Stimmenanteil ihrer Partei beim ersten Wahlgang einer Präsidentenwahl.
Die Grünen, die in Paris zusammen mit dem sozialistischen Bürgermeister Bertrand Delanoë regieren, verlieren im Vergleich zur Wahl 2002 sechs Punkte und kommen nur noch auf 1,5 Prozent. Le Pen verliert in der Hauptstadt fast 5 Prozent und erreicht 4,5 Prozent.
Andernorts in der Region Ile-de-France können die beiden Spitzenkandidaten erwartbare, aber nicht weniger eindrucksvolle Ergebnisse erzielen. Im Departement Yvelines bekommt Sarkozy fast 38 Prozent der Stimmen und damit 15 Prozent mehr als Chirac 2002. In der Präfektur Versailles, in Frankreich als bourgeois und katholisch verschrien, erreicht Sarkozy gar 47, Royal nur 16 Prozent.
Die schwerreiche 37000-Einwohner-Stadt Neuilly im Westen von Paris plebisziert ihren jahrelangen Bürgermeister Sarkozy mit 73 Prozent.
Umgekehrt sieht es in der banlieue populaire aus. Im Departement Seine-Saint-Denis erhält Royal 34, Sarkozy immer noch 27 Prozent. In Clichy-sous-Bois, wo die Unruhen im November 2005 begannen, gehen die Stimmen noch deutlicher auseinander (Royal 41, Sarkozy knapp 25 Prozent).
Erwähnenswert im Departement 93 ist vor allem der Niedergang der Kommunisten. Seit fast 40 Jahren regiert die Parti communiste im Conseil Général, trotzdem erreicht deren Kandidatin Marie-George Buffet nur 3,5 Prozent. Der Trotskist Olivier Besancenot landet mit gut 4 Prozent noch vor ihr.
Mitten im Herzen Frankreichs liegt das einzige Departement, in dem Sarkozy weniger Stimmanteile einfährt als sein Vorgänger Chirac 2002. Corrèze heißt die ländliche Ecke und Heimat des noch amtierenden Präsidenten. Die dortigen UMP-Stammwähler scheinen dieses Jahr Bayrou vorzuziehen, der sich in einigen Wahlkreisen von drei Prozent in 2002 auf fast 18 Prozent steigert.
Die Favoritin der Überseegebiete DOM-TOM ist Royal. Sie erreicht 41 Prozent und ist damit die einzige Kandidatin, die das Ergebnis ihrer Partei gegenüber 2002 steigern kann. Sarkozy kommt auf 35 und Bayrou auf 11 Prozent. Noch stärker als im restlichen Frankreich tauchen die kleinen Kandidaten in den Ergebnislisten weit abgeschlagen am Ende auf.