Présidentielle 2007

Ein Blog über den französischen Präsidentschaftswahlkampf

Französische Präsidentschaftswahl
Samstag, 12. Mai 2007

Parteitag der Sozialisten - Klartext wird wohl nicht geredet

Im Pariser salle de la Mutualité, einem vor allem für Kongresse politischer Parteien bekannten Veranstaltungsort, berät am heutigen Samstag die Parti socialiste über ihre Strategie für die Parlamentswahlen im Juni. Der Blick scheint nur nach vorne gerichtet zu sein, auf die verlorene Präsidentschaftswahl wird wohl weniger eingegangen werden. Ein PS-Verantwortlicher scherzte im Vorfeld: "Dem Ersten, der es wagt die Gründe für die Niederlage zu analysieren, droht die Exkommunizierung."

Ganz harmonisch dürfte der Parteitag trotzdem nicht verlaufen. Dominique Strauss-Kahn, im November letzten Jahres bei der parteiinternen Kandidatenwahl Ségolène Royal unterlegen, gab am Sonntagabend direkt nach der Verkündung des Wahlergebnisses schon einmal den Ton vor. Er biete sich für die "nötige Entwicklung zur Sozialdemokratie" hin an, ließ der ehemalige Finanzminister live im Fernsehen wissen. Einige PS-Mitglieder nehmen "DSK" diesen Vorstoß übel, der jedoch entgegen der Erwartungen nicht das Messerwetzen gegen Royal gestartet hat.

Strauss-Kahn und Laurent Fabius, der zweite Verlierer der Kandidatenwahl vom November, brachten sich Ende der Woche für die heutige Versammlung in Position, indem sie sich mit ihren parteiinternen Unterstützern und Vertrauten zu Vorgesprächen trafen. Wie auch in der UMP Sarkozys ist es in der PS sehr gängig, dass verschiedene Strömungen von Parteigrößen verkörpert werden und man so beispielsweise von "Fabusiens" oder "Strauss-Kahniens" spricht.

Royal brachte sich ihrerseits mit ihrem überraschenden Fernsehauftritt vom Sonntagabend selbst sofort in Position für die kommenden Parlamentswahlen. "Etwas ist aufgestanden, das nicht zu stoppen sein wird", sprach Royal von der Euphorie um ihre Person, die ihr am Wahlabend trotz der Niederlage in den Straßen um den Hauptsitz der Parti socialiste entgegen gebracht wurde. Die Präsidentschaftskandidatin wird sich im Juni nicht wieder zur Wahl für die Nationalversammlung stellen. Damit will sie selbst eine von ihr so oft kritisierte Ämterhäufung vermeiden. Das heißt aber auch, dass die Präsidentin der Region Poitou-Charentes, sollte sie wirklich gestärkt aus der heutigen Versammlung herausgehen, die zu erwartende Oppositionsarbeit der PS außerhalb der Nationalversammlung leisten wird.


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